Schöne Stadt Marburg

Der zweite ökumenische Gemeindeausflug am 22. Juni 2019


Am sonnigen Samstagmorgen versammelten sich etwa 30 Menschen am katholischen Gemeindehaus, um sich mit dem Bus auf den Weg zu machen: Für den 2. ökumenischen Gemeindeausflug stand die Stadt Marburg auf dem Programm. Dort nahmen uns bald zwei Stadtführerinnen in Empfang, um uns die Marburger Altstadt, aber vor allem die beeindruckende Elisabethkirche zu zeigen, die früheste, rein gotische Hallenkirche auf deutschem Boden.

Sie wurde über dem Grab der Heiligen Elisabeth von Thüringen errichtet, 1283 geweiht und zu einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte des Mittelalters. Man kann in der Kirche den mit Edelsteinen reich verzierten Elisabeth-Schrein bewundern, der jedoch seit 1539 leer ist, sowie Stationen aus Elisabeths Leben auf farbigen Glasfenstern aus dem 13. und 14. Jh. Außerdem befinden sich mehrere Grabmäler Hessischer Landgrafen vom 13.-16. Jh. in der Kirche. Heute ist sie evangelische Gemeindekirche.

Zurück

Fotos: Carmen Schneider

Weiter


Elisabeth von Thüringen (1207-1231) lebte nur von 1227 bis zu ihrem Tod vier Jahre später in Marburg, nachdem ihr Mann, Landgraf Ludwig von Thüringen, auf einem Kreuzzug gefallen war und sie daraufhin die Wartburg in Eisenach verlassen hatte. In dieser Zeit errichtete sie das Franziskus-Spital, lebte nach dem Vorbild des Franziskus von Assisi und opferte sich für die Leidenden, Armen, Alten und Kranken auf, bis sie 1231 selbst erkrankte und mit nur 24 Jahren starb. 1235 wurde sie heiliggesprochen und über ihrem Grab vom Deutschen Orden mit dem Bau der Kirche begonnen.

Am Leben Elisabeths und ihrer Bedeutung für uns heute orientierte sich auch die von Frau Pfarrerin Schneider und Frau Bettina Fritz gemeinsam gestaltete Andacht in einer kleinen Kapelle in der Nähe der Kirche. Danach gings zum Mittagessen in das gemütliche Restaurant Gartenlaube, wo man sich stärken konnte für das, was anschließend kam: Der Aufstieg zum Landgrafenschloss hoch über der Stadt. Wohl alle waren hier gut gefordert, gleichgültig, ob man sich für den weiteren, langsam ansteigenden oder den kürzeren, dafür umso steileren Weg entschied.

Das Landgrafenschloss, Fürstenresidenz und Festung im gotischen und spätgotischen Baustil, gehört mit seinen Anfängen um 1000 zu den frühesten Höhenburgen Deutschlands. Es war Ausgangspunkt der Entwicklung der Stadt Marburg. Anschließend machten wir uns wieder an den Abstieg, um noch ein Weilchen gemütlich durch die Altstadt zu schlendern.

Man merkte, dass Marburg jetzt vor allem eine Studentenstadt ist. Die 1527 gegründete Philipps-Universität hat heute rund 26.300 Studenten in mehr als 100 Studiengängen. Gut gefielen mir auch die modernen Skulpturen, die in der Altstadt an die Gebrüder Grimm erinnern, welche beide in Marburg studiert hatten.

Als wir im Bus den Heimweg antraten, war klar, dass wir einen sehr interessanten Tag mit vielen neuen Eindrücken erlebt hatten. Vielen Dank an Pfarrerin Carmen Schneider und Gemeindereferentin Bettina Fritz für die Organisation und Vorbereitung!

Ich freue mich schon auf den nächsten ökumenischen Gemeindeausflug!

Susanne Jakobi


Quelle: Gemeindebrief der Evang. Auferstehungsgemeinde Kriftel, Ausgabe Herbst 2019

» Berichte
» Startseite