Wir sammeln Sonnenstrahlen

- Warme Gedanken für kalte Tage -

Ökumenisches Frauenfrühstück am 4. August

Grafik: Pfeffer


Rein wetterbedingt dürfte es niemandem in diesem Sommer schwergefallen sein, Sonnenstrahlen zu sammeln. Auch an diesem Samstag, als sich etwa 40 Frauen im Gemeindehaus trafen, gab es draußen genug davon. Aufgrund der erträglicheren Temperaturen kam man diesmal im unteren Saal zusammen, um nach einer kurzen Einstimmung von Frau Pfarrerin Schneider in gewohnter Weise zuerst einmal miteinander zu frühstücken und dabei schon so manches Gespräch zu beginnen. Im Mittelpunkt der Einstimmung auf das Thema hatte das Bilderbuch von Leo Lionni „Frederick“ gestanden, die Geschichte einer Maus, die zwar keine Nahrungsvorräte für den Winter sammelt, aber stattdessen Farben und Wörter, die der Mäusekolonie später in ihrem Bau über die Kälte und die Dunkelheit hinweg helfen. Passend dazu wurden den Anwesenden danach zwei Frauen vorgestellt, die im Lukasevangelium 10. Kap., Verse 38 – 42 beide auf unterschiedliche Weise Jesus begegnen: Maria, die vergleichbar mit Frederick, Jesu Sonnenstrahlen in sich aufnimmt, indem sie sich zu seinen Füßen setzt und ihm zuhört und Marta, die (vergleichbar mit den anderen fleißigen Mäusen in der Frederick-Geschichte) nach besten Kräften dazu beiträgt, dass Jesus gut versorgt ist und ihn bedient. Jede Anwesende machte sich nun so ihre Gedanken, ob sie sich selbst eher wie Maria oder eher wie Marta sieht. Die meisten stellten dabei fest, dass sie häufig beide Haltungen bei sich feststellen können.

Im Anschluss lud Frau Pastoralreferentin Fritz alle Anwesenden ein, sich zu vergegenwärtigen, wann man in der Vergangenheit Situationen erlebt hat, die einen so mit Wärme gefüllt haben, dass man auch heute noch und in der Zukunft, an “ kälteren Tagen“, das heißt in schwierigeren Lebenssituationen, davon zehren kann. Aus einer imaginären Kiste durfte man einen imaginären Gegenstand herausnehmen und in seiner Tischgruppe davon berichten. Dabei wurde viel von Begegnungen mit anderen Menschen, dem Zusammensein mit der Familie, von Natur- und Urlaubserlebnissen erzählt. Nachdem jede berichtet und man einander zugehört hatte, durfte man sich nun zu einzelnen Beiträgen äußern, dahingehend, warum man sich durch sie besonders angesprochen gefühlt hat.

Mein Eindruck war, dass hier wirklich jede etwas beitragen konnte, und dass man nicht nur durch die eigenen Erinnerungen, sondern auch durch das Teilhaben an den Berichten der anderen innerlich gestärkt und „erwärmt“ wurde. Dadurch wurden einem zusätzlich die Augen geöffnet für Situationen, die man vielleicht auch schon ähnlich erlebt, aber selbst zuerst nicht so intensiv wahrgenommen hat. So herrschte eine durch und durch warme, freundliche, herzliche Atmosphäre bei diesem Frauenfrühstück, und das nicht aufgrund der draußen herrschenden hochsommerlichen Temperaturen. Danke dem Team für die Vorbereitung! Ich freue mich schon aufs nächste Frauenfrühstück!

 

Susanne Jakobi


Quelle: Gemeindebrief der Evang. Auferstehungsgemeinde Kriftel, Ausgabe Herbst 2018

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